Projektdetails:
Standort: Bavel, Niederlande
Typ: Büros
Flächen: 280 m2
Architekten: Arend Groenewegen Architect – www.arendgroenewegen.nl

Versteckt in der ländlichen Stadt Breda in den Niederlanden befindet sich eine renovierte alte „flämische Scheune“, die in ein Büro umgewandelt wurde. Die vom niederländischen Büro Arend Groenewegen Architect entwickelte Struktur nimmt die Zutaten der ursprünglichen Architekturform auf, die aus der Holzkonstruktion, der niedrigen schwarzen Fassade und dem großen Strohdach besteht; und verwandelt es in einen funktionierenden Arbeitsraum. Als der Eigentümer beschloss, seinen Viehbetrieb einzustellen, erforderte die Nutzung der bestehenden Scheune aus dem Jahr 1800, die ursprünglich zur Lagerung von Heu und Geräten diente, eine neue Vision. Die Renovierung des Gebäudes verstieß gegen die geltende Zoneneinteilung, in der das Grundstück als „landwirtschaftlicher Baublock“ ausgewiesen war. Die Gemeinde änderte den Zweck des Bereichs, sodass ein Büro in dem Raum arbeiten konnte.

Das Programm konzentrierte sich auf die Innenarchitektur, bei der die Bereitstellung von Licht, Luft und Raum für den inneren Kern im Mittelpunkt stand. Fensterläden lassen sich öffnen, um natürliches Sonnenlicht in die 280 m² große Mietfläche zu filtern, in der ein Kubus errichtet wurde, um Programmanforderungen wie Frischluft, Toiletten und Lager bereitzustellen. Die Heizung ist CO2-gesteuert. Die großen Pfosten entsprechen der ursprünglichen Größe der Scheune, die umlaufend mit einer Glasfassade erweitert wurde.

Projektbeschreibung:
Die flämische Scheune wurde um 1800 erbaut. Sie befindet sich neben einem monumentalen Bauernhof und ist von der Kreuzung davor aus sichtbar und ein markiertes Objekt. Das Gebäude diente der Lagerung von Heu und Gerätschaften und war komplett im Originalzustand, aber schlecht gepflegt. In der Scheune nistet seit Jahren eine seltene Käuzchen. Teilweise auf Wunsch der Gemeinde Breda begann der Entwurfsprozess. Schon früh wurde vereinbart, die Scheune in ein Büro umzuwandeln.

Ziel war es, die Qualität und den Charakter der Landschaft an einem Standort zu verbessern, an dem eine Stadterweiterung geplant ist. Und unter Beibehaltung des ursprünglichen Charakters eine alte Scheune in eine Bürofläche zu verwandeln, die den Anforderungen von heute entspricht.
Die Aufgabe bestand darin, 280 m2 Bürofläche zu realisieren, die an ein Unternehmen vermietet werden kann und mit Toiletten, Speisekammer sowie hochwertiger Heizung und mechanischer Belüftung ausgestattet ist.

Der Kern der Aufgabe bestand darin, Licht, Luft und Raum ins Innere zu bringen und von außen die Merkmale einer typischen flämischen Scheune zu bewahren, wie die Geschlossenheit der niedrigen Fassade aus schwarzen Wetterbrettern und einem großen Strohdach. Die alte Funktion einer ‚Durchfahrscheune‘ machte an beiden Schmalseiten große hohe Tore nötig. Dort steigt das Dach sanft an, wodurch die gut erkennbare Form bestimmt wird. Die Einbringung von ausreichend Tageslicht war eine wichtige Anforderung.
Das neue Büro wird ganz andere Voraussetzungen für das Objekt mit sich bringen als bisher. Das bietet interessante Lösungen, bei denen Zukunftswert und die Qualität alter Zeiten Hand in Hand gehen.

Um das neue Programm mit ausreichend Tageslicht zu versorgen, wird eine integrierte Lösung für alle Fassaden konzipiert. Die authentischen schwarzen Wetterschenkel der Fassade öffnen sich und werden zu Lamellen. Diese Brise-Soleil-Fassade bringt schönes gefiltertes Licht ins Innere.
Die Lamellen sind fixiert, die Position wird mit computergestützter Sonnenstudie bestimmt. Im Winter kann das fast horizontale Licht einfallen, im Sommer wirken die Lamellen wie Jalousien.

Dauerhaftigkeit
Das neue Programm gibt der Immobilie Zukunftsperspektiven. Der Raum ist multifunktional gestaltet. Dadurch können zukünftige Nutzer die Scheune wieder umbauen. Die Einführung von gutem Tageslicht erhöht die Gebrauchstauglichkeit und damit die Haltbarkeit im Einsatz für die Zukunft enorm. Aufgrund der aktuellen Energie- und Umweltanforderungen besteht eine nachhaltige Basis für eine langfristige Nutzung der Liegenschaft. Ein CO2-bedarfsgesteuertes Lüftungssystem ist sich der Wärmeverluste sehr bewusst. Die authentische rohe schwarz geteerte Wetterschenkelung wird jetzt in thermisch konserviertem Kiefernholz mit schwarzem Öl ausgeführt. Mit modernem nachhaltigem Materialeinsatz wird der authentische Look neu erfunden. Auch der Käuzchen hat im Dachfirst ein neues Zuhause bekommen, mit eigenem Eingang von außen.

Vitalität
Die flämische Scheune hat die Sicht auf den Weiler Bolberg verbessert. Die Lage neben einem monumentalen Bauernhof erhöht die Qualität aller verschiedenen Bände.

Sublimation
Nach dem Studium der bestehenden Räumlichkeiten werden alle wertvollen Attribute bestimmt. Die charakteristische Dachform und die Holzkonstruktion sind für eine flämische Scheune von großem Wert. Zur Restaurierung von Holzteilen wurden traditionelle Holzbearbeitungstechniken verwendet. Die Grundstruktur bleibt weitgehend erhalten. Die Fundamente der traditionellen kleinen gelben ‚Ijsselmeer‘-Steine werden komplett erneuert und tragen ein neues Fundament. Die Position der Holzpfosten in der Fassadenkonstruktion entspricht der ursprünglichen Größe, die neue Situation wird mit Glas und Holzlatten ausgefüllt.

Wirtschaftlichkeit
Das Objekt hat durch die Umgestaltung der alten Scheune „zu „Büroflächen in historischem Gebäude“ eine positive Wertentwicklung erfahren. Eine realistische wirtschaftliche Unterstützung im Rahmen des Projekts war eine der Bedingungen für die Umgestaltung der flämischen Scheune. Das Grundstück würde teilweise gewerblich verpachtet, um Investitionen gedeckt zu bekommen. Kurz nach Baubeginn ist ein Mieter gefunden.

Innovation
Um ausreichend Tageslicht zu gewinnen, erhält eine Lamellenwandleuchte innen und außen einen geschlossenen Charakter. Um das Vorhandensein von sichtbaren Installationen auf ein Minimum zu reduzieren, wird nach verschiedenen integrierten Lösungen gesucht. Gestaltungsprinzip war innerhalb der Wände und des Daches so weit wie möglich frei von funktionalen Innenelementen. Im Inneren befindet sich ein ordnendes Element in Form eines freistehenden Holzkubus, in dem sich Lüftung, Toiletten, Speisekammer, Garderobe und Büro befinden. Die Lüftung im Gebäude wird durch ein CO2-bedarfsgesteuertes System gesteuert. Eine Fußbodenheizung hält den Raum frei von Heizkörpern.

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